Eine Nacht im Wagen
Als ich das erste Mal einen Blick in die Ubuntuwagen warf, schockierte mich der Anblick der kleinen, engen Räume. Denn in einer Wagenhäfte schlafen sechs Personen in dreistöckigen Hochbetten, in denen man sich nicht aufsetzten kann. Alles ist klein und eng.
Vor der Intensiv-Woche in den Osterferien wurden wir in die Wagen eingeteilt. Ich kam in einen Wagen, in dem ich die einzige Neue, die noch keine Tournee mitgefahren ist, war. Ich fühlte mich anfangs unwohl, weil die anderen Mädchen sich schon so gut kannten und immer über vorherige Ubuntu-Jahre plauderten. Aber ich wurde schnell sehr liebevoll aufgenommen, und wenn wir uns abends zusammensetzten mit Tee und Snacks, lauschte ich gespannt den Geschichten aus der Ubuntu-Welt. Inzwischen fühle ich mich richtig dazugehörig und kann auch mitreden.
Klar ist in den Wagen wenig Platz, aber dafür ist es sehr gemütlich. Vor allem, wenn man, wie wir es in unserem Wagen gemacht haben, überall Lichterketten aufhängt. Weil die Wagen komplett aus Holz bestehen, sieht es im Dunkeln mit den vielen kleinen Lichtern sehr zauberhaft aus. Und mit der ganzen Kleidung arrangiert man sich auch, denn glücklicherweise gibt es Schubladen.
Zu Ostern war es noch recht kalt, ich habe unter zwei Decken und mit einer Wärmflasche geschlafen, doch jetzt im Sommer ist es sehr angenehm.
Morgens werden wir mit Gesang geweckt, aber alle bleiben noch fünf Minuten liegen und genießen… ich weiß nicht genau, was wir genießen, aber für mich sind diese Minuten des Aufwachens die allerschönsten. Es ist diese Gewissheit, dass sobald du aufstehst von wunderbaren liebevollen Menschen umgeben bist und du bist bereit, den ganzen Tag durch alle Höhen und Tiefen mit ihnen zu gehen.
Von Nika
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